: Sabine Seume.

: Onnagata.

Foto 1 Onnagata

„Verletzlichkeit ist ein großes Thema für mich, die Verletzlichkeit der Seele, aber auch die des Körpers.”

Sabine Seume

Inspiriert von den japanischen Onnagatas - den Männern, die im Kabuki-Theater Frauenrollen spielen - kreiert Sabine Seume in diesem 65 minütigen Solo eine Frauenfigur wandelnd zwischen weiblicher, männlicher und kindlicher Energie. Flüchtige Bilder aus ihrer Kindheit, dem Alter, der Jugend tauchen auf. Aufblitzende Erinnerungen überlagern das Vergessen. Aber die Wirkungen und Spuren der Vergangenheit bleiben erhalten und graben ihre Linien in das Gedächtnis des Körpers ein. Wie ein Geflecht von Adern, wie Flussläufe, die Landstriche durchziehen und sie mit den Jahren verändern.
Ihr scheinbar zusammenhangloses Leben erschließt sich, bekommt eine eigene Ordnung.

In ihrer Ausdrucksform stark geprägt durch die japanische Tanzform Butoh fängt Sabine Seume unaussprechliche Veränderungen seelischer Prozesse ein. Unterstützt durch das subtile Lichtkonzept von Martin Schmitz setzt sie teils schmerzhaft, teils befreiend, Momente eines Frauenlebens in Szene, verschüttete Erinnerungen transformiert in befremdliche Körperbilder von extremer Intensität.

Pressezitat zur Auswahl:

„...Es ist erschreckend und faszinierend, wie sehr die Künstlerin zwischen verführerischer Zartheit und androgyner Aggressivität zu changieren vermag...”
Nicole Strecker, Kölnische Rundschau

„...Züngelnd und zähnefletschend verwandelt sich die Schöne in eine hysterische Alte. Großartig.”
Bettina Trouwborst, WZ

Foto 1 Onnagata

Choreografie und Tanz: Sabine Seume
Bühnenbild: Radovan Matijek
Licht: Martin Schmitz

Gefördert von der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes NRW


Premiere: 2000, Brotfabrik Bonn

Photographie: Maciej Rusinek © 2006